Nepal ist vor allem für seine atemberaubenden Landschaften und seine einzigartige Kultur, jedoch weniger für seinen Tee bekannt – und im Vergleich zu seinem Nachbarn Indien in Bezug auf die Teeproduktion ein Winzling. In unseren Breiten wurde bislang vergleichsweise wenig nepalesischer Tee getrunken. In den letzten Jahren ist aber ein deutlicher Aufschwung spürbar, denn der Tee vom Dach der Welt bietet höchsten Genuss. Privatunternehmen haben die ehemals in staatlicher Hand liegenden Teeplantagen übernommen, neue angelegt und Fabriken zur Verarbeitung bauen lassen.
Ihre Vision ist es, Tee aus Nepal ähnlich wie Assam oder Darjeeling zu einer Qualitätsmarke zu machen.
Der überwiegende Anteil des Tees wächst allerdings auf dem Land von bitterarmen Kleinbauern, denen er eine bescheidene Lebensgrundlage sichert. Tatsächlich wird in dem kleinen Land großartiger Tee produziert. Die geographische Lage, beste Wetterbedingungen und das Engagement der Teeherren und ihrer Mitarbeiter garantieren einen exquisiten Tee, den es zu entdecken lohnt.
In den Bergregionen des Landes auf einer Höhe zwischen 1000 und über 2000 Metern wachsen in Nepal Teepflanzen für Grünen, Weißen, Schwarzen und Oolong Tee. In den Regionen Ilam, Dhankuta, Sindhulpalchok, Kaski, Therhathum und Panchthar wird ein hervorragender Tee nach der orthodoxen Methode hergestellt, bei der die Blätter erst getrocknet und dann von Hand oder maschinell gerollt werden. Bei orthodoxem Tee unterscheidet man verschiedene Sorten:
First Flush
Die Ernte des First Flush beginnt in der vierten Märzwoche und dauert bis Ende April. Die zarten Blätter ergeben eine helle, gelb-grünliche Tasse mit einem sehr subtilen, facettenreichen Aroma. Aufgrund des exquisiten Geschmacks und weil die Nachfrage das Angebot bei weitem übersteigt, sind First Flushs sehr begehrt, was sich natürlich auch im Preis niederschlägt.
Second Flush
In der zweiten Maiwoche bis Ende Juli beginnt die Ernte des Second Flush. Der Geschmack dieses Tees ist intensiver und sein bernsteingelber Aufguss besticht durch ein vollmundiges Aroma. Einige Teeliebhaber verfeinern ihren Second Flush gern mit Milch oder Sahne.
In-Between
Wie der Name schon sagt, bezeichnet man mit diesem Begriff die Ernte zwischen dem First Flush und dem Second Flush. Die Teeblätter werden gern in Teemischungen verwendet.
Monsun Tee oder Regentee
Die Ernte dieses Tees beginnt Ende Juli und erstreckt sich bis in den September. Aufgrund des starken Regens und der vergleichsweise geringen Sonneneinstrahlung ist der in dieser Zeit geerntete Tee von etwas minderer Qualität. Er wird oft in aromatisierten Teemischungen eingesetzt.
Autumnals
Die unmittelbar nach dem Monsunregen beginnende Ernte beginnt im Oktober und endet im November. Die in dieser Zeit geernteten Teeblätter ergeben einen delikaten Tee mit mildem und lieblichem Geschmack, der etwas an einen First Flush erinnert.
Aus Nepal kommen auch zahlreiche CTC-Tees, vornehmlich aus der Provinz Jhapa. Durch die industrielle Verarbeitung und die hohe Ergiebigkeit des CTC-Tees ist dieser besonders preisgünstig. Er eignet sich ausgezeichnet für Masala-Chai. Dabei wird der Tee mit einer aus Pfeffer, Kardamom, Zimt, Ingwer oder anderen Gewürzen bestehenden Mischung aromatisiert. Du kannst dir deinen eigenen Masala Chai mit einer Vielzahl von Gewürzen selbst zusammenstellen oder ganz einfach auf unseren Chai Gewürz Tee zurückgreifen. Unser Chai Gewürz-Tee ist jetzt in der neuen Aromaschutzdose erhältlich. Diese bewahrt nicht nur deinen kostbaren Tee vor Licht, Luft und Fremdaromen, sondern sieht auch noch besonders stylish aus und passt durch ihr zeitlos-modernes Design in jede Küche.
Der Teeanbau in Nepal begann im 19. Jahrhundert, als der chinesische Kaiser dem damaligen nepalesischen Premierminister Jung Bahadur Rana Samen schenkte, aus denen Teepflanzen wuchsen. Einen entscheidenden Schub bekam die nepalesische Teeindustrie durch die Kolonialisierung Indiens und die East India Company.
1864, kurze Zeit nach Eröffnung der ersten Teeplantage in Darjeeling, wurde Ilam Tea Estate in der Provinz Ilam als erster Teegarten in Nepal gegründet, zwei Jahre später entstand die Soktim Tea Estate-Plantage. Missmanagement, fehlende Expertise und politische Unruhen führten jedoch dazu, dass die junge nepalesische Teeindustrie nicht in Schwung kam. Das lag auch daran, dass es im Land keine Fabriken zur Verarbeitung der Teeblätter gab und diese nach Indien verkauft wurden, was den Aufschwung der indischen Teeindustrie mit zur Folge hatte. Mit der Veränderung des politischen Szenarios in den 1950er Jahren erkannte man das im Tee liegende Potenzial. In Folge wurde die Nepal Tea Development Corporation ins Leben gerufen, die die Entwicklung der lokalen Teeindustrie fördern sollte. Sie unternahm verschiedene Anstrengungen zur Förderung des Teeanbaus, was auch die Unterstützung verschiedener Klein- und Kleinstbauern beinhaltete.
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