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Die Geschichte des Tees

Unbestritten stand im Riesenreich China einst die Wiege des Tees. Am meisten verbreitete sich eine Legende von dem Kaiser, dem ein Blatt in heißem Wasser genügte, anschließend nur noch Tee trinken zu wollen. Heute wird Tee in unterschiedlichen Regionen der Welt geerntet – neben China und Japan auch in Sri Lanka, Indien oder Afrika. Bei uns gibt es zahlreiche Teesorten in großer Auswahl. Der Frage nach dem Ursprung des Tees gehen wir im Folgenden auf den Grund.

Die Entdeckung des Tees

Ein einziges Teeblättchen soll im Jahr 2737 v. Chr. in die mit heißem Wasser gefüllte Teeschale des chinesischen Kaisers Chen Nung geflattert sein – und gilt seitdem als Auslöser des weltweit größten Getränkebooms aller Zeiten.
Seit mehr als fünf Jahrtausenden ist die Geschichte der chinesischen Zivilisation mit der Geschichte des Tees untrennbar verbunden. Direkte schriftliche Belege existieren nicht aus dieser Zeit, erst seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. berichten Schriften über die Nutzung von Teeblättern in China. Wenn dort im Unterschied zu Japan das Teetrinken auch nicht zum großen Ritus stilisiert wurde, entstand trotzdem ein eigener Brauch: Kuan Yin, im 6. Jhd. v. Chr. ein Schüler von Laotse, reichte dem greisen Philosophen alltäglich eine Schale des goldenen Elixiers als Willkommensgruß. So wurde der Tee, was er bis heute ist: ein Zeichen von Freundschaft und Geselligkeit.

Von der prunkvollen T‘ang-Dynastie, in der Tee zum Kultobjekt avancierte, über den Teehandel mit Tibet, den Mongolen und Tataren erreichte die Kunst der Teebereitung ihre Blütezeit in der Sung-Dynastie des 10. Jahrhunderts.

Man strebte nach Perfektion, Tee-Wettbewerbe kamen in Mode.

Kaiser Hui-tsung (1101 bis 1126) verfasste das Kuan ch‘a lün, eine Abhandlung über die richtige Zubereitung des Tees und als solche die Heilige Schrift der Teeliebhaber.

Darin liegt auch der Ursprung der „kaiserlichen Pflückung“ des Tees.

Die Entdeckung des Tees

Zu jener Zeit war der Tee den Würdenträgern und dem Adel vorbehalten und erst im Lauf der Jahrhunderte verbreitete sich das Teetrinken auch im Volk: Es quirlte und zerkochte den Tee zunächst und trank ihn aus groben Flaschen und Holzschalen „nach Art eines durstigen Büffels“. Erst später kamen Porzellantässchen und Teekannen zum Einsatz und der Tee wurde fortan aufgebrüht.

Tee in Japan, Korea und Europa

Der chinesische Brauch, den Tee aufzubrühen, wurde bald jenseits der Meere aufgegriffen. Ganz am Anfang des 17. Jahrhunderts brachten die großen Schiffe der holländischen Ostindischen Compagnie den Tee und auch das chinesische Porzellan nach Europa. Etwa zur gleichen Zeit verbreitete sich die Verwendung von Tee in Blattform auch im Kaiserreich Japan und in Korea, wo man bis dato nur pulverisierte Teeblätter benutzte. Aber wie war der Tee zu diesen Völkern gekommen?

Verbreitung des Tees

Nach Japan hatten buddhistische Mönche den Tee gebracht.

Dort erkannten die Zen-Meister das Potenzial der zeremoniellen Teebereitung als einen Weg zur inneren Einkehr. Im Übrigen verdächtigen die Chinesen die Japaner bis heute, besagte Mönche hätten dereinst die Teepflanzen unter ihren weiten, safrangelben Kutten versteckt und illegal nach Japan gebracht.

Dieser Schmuggel hatte das Teemonopol der Chinesen endgültig durchbrochen. Tee wurde zum japanischen Nationalgetränk – und in den kaiserlichen Teegärten herrschten zu Ehren des jeweils herrschenden Tennō besonders würdevolle Bedingungen. 

Später wurde der Tee zur Handelsware und verbreite sich von Nippon aus auf dem Seeweg durch Holländer und Briten bis nach Europa. Im Europa des 17. Jahrhunderts sprach man augenzwinkernd vom Ausbruch der "chinesischen Krankheit": im Rokoko standen überall chinesische Teehäuser in den Schlossparks – und die geschäftigen Holländer brachten den Tee nach Neu Amsterdam, das heutige New York. Grüntee war angesagt, den die Amerikaner mit allerlei exotischen Gewürzen anreicherten. Ungefähr zur gleichen Zeit brachten die englischen Einwanderer den Tee ins übrige Nordamerika.

Bald entstanden in Nordamerika die sogenannten Tea Partys – von der berühmten Tea-Party in Boston kam es zur Entstehung der Vereinigten Staaten: Auslöser war die unverschämte Importsteuerpolitik des damals herrschenden und chronisch „klammen“ englischen Königs.

Statt sprudelnder Geldquellen boykottierten die Einwohner der Neuen Welt britische Importe und zwangen damit den Regenten zur Annullierung seiner Steuern – bis auf die Steuern auf den besonders beliebten Tee.

Aber das hatte Folgen.

Die Boston Tea Party: Hierbei hatten als Mohikaner verkleidete Bostoner Patrioten wutentbrannt importierte Teeblätter gleich tonnenweise in das Hafenbecken entsorgt. Dies wurde der Anlass zum Unabhängigkeitskrieg und machte die Amerikaner außerdem zu Kaffeetrinkern.
Ganz ähnlich wie die Franzosen: Einem von Graham Greens Romanfiguren wird immer dann, wenn er einen Mitmenschen im Café einen Teebeutel am Faden wie eine Maus an ihrem Schwanz in lauwarmes Wasser halten sieht, klar, dass er sich in Paris befindet.

Die Magie des Tees

Andererseits wissen alle – Amerikaner und Franzosen eingeschlossen – um die Magie des Tees. Deshalb ist es doch bemerkenswert, dass der Tee bis dato so selten in den Künsten verherrlicht wurde. Musikliebhaber kennen eventuell Maurice Ravels "L'Enfant et les sortilèges", wo der Five o‘clock tea gefeiert wird.

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