Die Vorzüge der spanischen Küche beruhen nicht zuletzt auf zwei historischen Tatsachen: Im Jahr 1024 schrieben Mönche ein Rezept in den „Codex romanorum“. Als Anleitung zur Herstellung einer Knoblauchsoße gilt es als das weltweit erste überlieferte Kochrezept. Eines der ersten gedruckten Kochbücher der Welt hieß „Llibre de Coch“ und stammte von Mastre Rubert de Noia aus Barcelona.
Nichtsdestotrotz hat sich das große Land auf der iberischen Halbinsel innerhalb Europas kulinarisch lange isoliert. Dabei hat Spaniens Küche eine unverwechselbar bodenständige und interessante Originalität entwickelt:
Die baskische und die katalanische Küche bewahrten ihre Traditionen und selbst die stolzen Balearenköche wollen sich ab und zu unterscheiden und stellen die Behauptung auf, einst sowohl die Pizza als auch Mayonnaise erfunden haben zu wollen. Die dickflüssige Soße aus Öl und Eigelb hat ihren Vorläufer in der Mahonesa, die ihren Namen nach Menorcas Hauptstadt Mahón erhielt.
Die Spanier neigen zudem zur Einteilung ihres Landes in Regionen mit verschiedenen kulinarischen Highlights:
1. So gilt der Norden als Reich der besten Soßen,
2. das Elbrotal als Reich der Schmorbraten,
3. östlich liegt die Landschaft des Reises,
4. südlich die Region mit den besten Fischgerichten und
5. dazwischen liegt die Zone der besten Eintöpfe und Braten.
Allein schon durch die überbordende Neugier der Reisenden haben sich diese Grenzen allerdings längst verschoben. Zudem lässt sich die Basis der spanischen Küche auf die Geschichte des Landes zurückführen: Die Phönizier und Römer brachten die Olivenbäume und den Wein. Verschiedene Beilagen sind arabische Importe, so Kichererbsen, Auberginen und viele andere Gemüsesorten sowie Gewürze wie beispielsweise der Knoblauch. Aus dem Morgenland kamen einst auch Zitrusfrüchte, Reis und Safran nach Spanien und sorgten für die üppige Vielfalt in der Küche Spaniens.
Opulenz und Raffinesse sind charakteristische Facetten der spanischen Küche. Dass ausgefeilte Küchenkreationen aber nicht immer sein müssen, sehen wir an den spanischen Tapas-Bars. Sie gehören gewissermaßen zu den unverzichtbaren Institutionen des iberischen Königreichs. Wann auch immer sich Hunger oder Appetit melden, laden die Tapas-Bars zu leckeren Häppchen bei einem Gläschen Sherry oder Wein ein.
Bemerkenswert ist die große Fülle der Zubereitungsmöglichkeiten und der leckeren Variationen, wie etwa Pasteten oder die weltberühmten Kartoffelomeletts, die Tortillas. In Spaniens Tapas-Bars hängt nicht selten der Himmel voller Schinken, die vom Wildschwein oder als Jamón serrano aus den Bergen stammen.
In Anlehnung an bekannte orientalische Märchen soll es in Spanien 1001 Suppen geben, wie ein Sprichwort sagt. Platz eins auf der Beliebtheitsskala nehmen sowohl die Knoblauchsuppe Sopa de ajo als auch die erfrischende Gazpacho aus Andalusien ein, deren Rezept aus der Zeit der spanischen Eroberung Mexikos stammen soll.
Gemüse gilt als eigenständige Vorspeise. So leiten oft in gutem Olivenöl frittierte Tomaten, rote oder grüne Paprikaschoten, zarter Spinat zu Kichererbsen oder auch würzige Bohnengerichte die Menüfolgen ein.
Besonders die Küstenregionen Spaniens, aber auch die großen Städte, sind ein Eldorado für Freunde von Fisch und Meeresfrüchten. Ein reichhaltiges Angebot ist hier zu finden. Oft puristisch und umso delikater gegart kommen die Zubereitungen schlicht in Öl oder auch im Salzteig, um Saft und Aromen zu bewahren, auf den Tisch.
So wird selbst Kabeljau-Trockenfisch zum besten Genuss. Spanische Fischsuppen wie die Calderata oder die Zarzuela aus dem Baskenland sind mittlerweile Klassiker auf etlichen Speisekarten.
Andererseits hält die vielseitige Küche Spaniens auch eine Riesenauswahl fleischlicher Hochgenüsse bereit, die von verschiedenen Wild- und Geflügelvariationen über einer zarte gebratene Rinderlende und köstlichen Lammgerichten bis hin zum Stierschwanz Rabo de toro reichen.
Ausgesprochen beachtenswert ist die Vielzahl der Eintopfgerichte. Oft steht eine Olla, ein Tontopf für Eintopfgerichte, in spanischen Küchenschränken. Aus dem Tontopf stammen besonders delikate Eintöpfe und dicke Suppen:
In der kalten Jahreszeit stärken beispielsweise der Madrider Eintopf aus Kartoffeln, Hammelfleisch, Kichererbsen und Würsten oder ein asturischer Bohneneintopf.
Heutzutage deutlich verfeinert wurde die Paella Valencia mit Hühnchen, Safran, Reis, Knoblauch, Krevetten und Muscheln zum allseits bekannten spanischen Nationalgericht. Spanien ist schließlich auch das Land der würzigen Würste, wie beispielsweise Chorizo und Botifarra und auch das Land des Ziegen- und des Schafskäses: Wie so vieles schmecken diese am besten zu spanischem Wein.
Doch was wäre eine so delikate Menüfolge aus der spanischen Küche ohne seine Krönung durch ein Dessert? Wieder lässt sich der Einfluss der Araber spüren – gerade bei den beliebten Süßigkeiten. Dabei stellen sich besonders die Tarta de almendras mit ihrem süßen Mandel-Belag oder die beliebten Walnüsse mit Schlagsahne als ausgesprochen verführerisch heraus.
Letztendlich sorgen im Anschluss an manches ausgiebige Essen die besonders weichen spanischen Brandys, ein aromatischer Schlehenlikör oder ein kerniger Schnaps für das Wohlbehagen im Magen. Stellt sich am Ende noch die Frage: Wo schmeckt denn das alles am besten? Natürlich in Spanien.
Hol dir den Flair der spanischen Küche zu dir nach Hause und kaufe jetzt die aromatischen mediterranen Gewürze von MEIN GENUSS bequem online. Besonders empfehlenswert für eine traditionelle und authentische spanische Paella ist die Paella Gewürz!