Oolong-Tees sind halbfermentierte Tees, ihr Oxidationsgrad und Geschmack liegt zwischen schwarzem und grünem Tee. Sie vereinen die Eigenschaften der beiden Teesorten und schmecken fruchtig, blumig, mal zart-süß und mal leicht rauchig-würzig.
Für die Herstellung eines Oolong werden die Teeblätter nach der Ernte zunächst in der Sonne und danach im Schatten oder in kühleren Räumen getrocknet, um ihnen die Feuchtigkeit zu entziehen.
Für die anschließende Oxidation werden die Blätter in Bambuskörbe gegeben und immer wieder geschüttelt oder leicht zwischen den Händen gerieben.
Beim Oolong-Tee wird – anders als bei Schwarztee – nur der Blattrand fermentiert. Dieser verfärbt sich dunkel, während das Innere der Blätter grün bleibt. Zum Schluss wird der halbfermentierte Tee in Metallpfannen erhitzt und dadurch haltbar gemacht.
Oolong-Tees kommen ursprünglich aus Taiwan und der Provinz Fujian in China, werden inzwischen aber auch in anderen Ländern Südostasiens sowie in Malawi und Kenia hergestellt.
Man unterscheidet zwischen vier verschiedenen Grundtypen:
Pouchong ist mit ca. zwölf Prozent nur leicht fermentiert und schmeckt fruchtig, manchmal leicht bittersüß. Zhen Cha Oolong, bis zu 30 Prozent fermentiert, hat ein noch intensiveres und fruchtigeres Aroma.
Der goldgrüne Kao Shan Cha Oolong ist sehr ähnlich, stammt aber ausschließlich aus dem Hochland und ist zart bis feinherb. Sehr rauchig, aber dennoch süß und blumig schmeckt der So Cha Oolong, der eine Fermentationsrate von bis zu 50 Prozent aufweist.
Damit der Oolong-Tee sein Aroma ideal entfalten kann, sollte unbedingt darauf geachtet werden, ihn nicht zu heiß aufzugießen.
Eine Temperatur zwischen 75° und 80° C ist für die meisten Oolongs perfekt.
Am besten verwendet man gefiltertes Leitungswasser, das nur ganz kurz aufgekocht wird, damit es nicht zu viel Sauerstoff verliert.
Oolong-Tees können problemlos mehrfach aufgegossen werden und verlieren dabei weder ihr Aroma noch ihre Bekömmlichkeit.
Dabei sollte der erste Aufguss nur kurz ziehen – je nach Sorte zwischen einer und drei Minuten. Der zweite Teeaufguss kann etwas länger ziehen, der dritte sogar sieben Minuten. Nach der chinesischen Teezeremonie bezeichnet man diese Aufgüsse sehr poetisch als Tee des guten Geruchs, Tee des guten Geschmacks und Tee der langen Freundschaft. Das einzige, das beim mehrfachen Aufgießen weniger wird, ist der Koffeingehalt. Deshalb kann gerade der dritte Aufguss ganz problemlos auch vor dem Schlafengehen getrunken werden.
Oolong-Tees enthalten weniger Gerbsäure als Schwarztees und gelten als ausgesprochen bekömmlich.
Deshalb schmecken sie nicht nur morgens oder nachmittags, sondern harmonieren beispielsweise auch sehr gut mit schwerem Essen.
Tee als Getränk zum Essen zu reichen, kommt auch bei uns immer mehr in Mode – und das völlig zurecht.
Übrigens ist Oolong nicht nur heiß und dampfend ein wahrer Genuss, er eignet sich auch hervorragend zur Herstellung von kalten Getränken.
Die Leichtigkeit des Geschmacks und das fruchtig-blumige Aroma machen ihn zur perfekten Grundlage für leckere Eistees. Man kann Oolong-Tee aber auch mit kaltem Wasser aufgießen und einige Stunden ziehen lassen – mit Sekt oder Prosecco gemischt ergibt sich ein toller Aperitif.
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